Täter-Opfer-Ausgleich
Während im Strafverfahren traditionell der Täter oder die Täterin im Zentrum steht und das Opfer der Tat regelmässig nur als Zeuge oder Zeugin gehört wird, wird im Täter-Opfer-Ausgleich (engl.: Restorative Justice) die Opferperspektive besser berücksichtigt. Dem Opfer wird eine Stimme und eine tragende Rolle verliehen.
In diesem freiwilligen Verfahren wird die Tat aufgearbeitet, der Konflikt beigelegt und eine Wiedergutmachtung ausgehandelt. Es ist eine Möglichkeit, Schmerzensgeld zu erhalten, Ärger loszuwerden, eine Entschuldigung zu hören bzw. eine solche auszusprechen, Angst abzubauen und letztlich sozialen Frieden herzustellen.
Für den Täter ist das Verfahren ausserdem eine Chance, dass die Strafverfolgungsbehörden (Staatsanwaltschaft oder Gericht) eine mildere Strafe aussprechen oder das Verfahren ganz einstellen.
Täter und Opfer werden durch einen Vermittler im Prozess angeleitet und unterstützt. Der Vermittler stellt auch sicher, dass das Opfer nicht unter Druck am Ausgleich teilnimmt und keine neuerlichen Übergriffe stattfinden.